Was die Geschwindigkeitsanzeigen in Murnau-Westried gebracht haben, habe ich schon im November 2015 resümiert: hier. Es ist seitdem nicht besser geworden – eher im Gegenteil. Der einzige Vorteil, den die Geschwindigkeitsanzeigen bieten, ist, dass man jetzt mit eigenen Augen sehen kann, wie viel die meisten Autofahrer die Geschwindigkeit übertreten; und die Fälle, in denen Rekorde aufgestellt werden – wie z.B. von einem Kuriertransporter mit 114 ungebremsten km/h in der 60er Zone, oder die 96 km/h eines 40-Tonners an gleicher Stelle – sind so selten, dass sie gut als Ausrede für die ansonsten nach wie vor untätigen Behörden – untätig, was die Vornahme weiterer Schritte zur Problemlösung, untätig auch, was die Erlangung von Vorteilen für die Finanzen der Gemeinde und des Landkreises angeht (Stichwort: Strafzettel) – herhalten können.
Aber nun gab es einen Toten. Genauer eine Tote. Eine Rehdame, die noch dazu trächtig war. (Empfindsame Gemüter sollten sich diese Bilder ggf. nicht anschauen.)
Das Reh kam in der letzten Nacht, vielleicht auch erst im frühmorgendlichen Berufsverkehr – da wird besonders gern auf die Geschwindigkeitsbegrenzung geschissen – ums Leben. Es geschah in der Zone kurz nach der 60-km/h-Begrenzung (keine 20 Meter nach dem Ende der Geschwindigkeitsbegrezung). An der Blutspur konnte man erkennen, dass die Kollision auf der Fahrspur Richtung Murnau geschah, das Tier wurde dann auf die andere Fahrbahnseite und den Randstreifen geschleudert. An dieser Stelle haben die Autofahrer (in Fahrtrichtung Murnau, wie gesagt) die letzten 60er-Schilder und die Geschwindigkeitsanzeige längst vergessen, es werden – nicht nur, aber vor allem nachts – Geschwindigkeiten deutlich über 60 km/h und oft genug auch über 80 km/h gefahren.