Der Lehmsiek bei Schwabstedt ist ein schönes Waldstück mit reichhaltigen Spazierwegen. Ich bin derzeit dabei, mir Weg für Weg zu erschließen. Das waldreiche Areal hat bei hohen Temperaturen und prallem Sonnenschein einen großen Vorteil für meine beiden schwarzen Hundemädchen: Es ist schattig. Sehr angenehm.
Angenehm ist auch, dass die Gegend schön ruhig ist. Die nächstgelegene Fahrstraße ist eine Nebenstraße der L38, die irgendwohin führt, wo kaum jemand hin will. Hollbüllhuus, Fresendelf. Nach den bisherigen Erfahrungen mit dem eher langweiligen Wald zwischen Winnert und Ostenfeld sowie dem Ruheforst zwischen Ostenfeld und Rott muss ich feststellen, dass der Lehmsiek die beste Lokation der drei Wäldchen ist.
Heute hatten wir dann eine nette Begegnung. Wir waren schon auf dem Rückweg, als ich zwischen den Bäumen Menschen gewahrte. Und dann kam ein schwarzer Hund auf uns zu, nicht angeleint. Man rief mir zu, ich könnte meine loslassen, er – der fremde Hund – sei vollständig sozialisiert. Was sich auch bewahrheitete. (Leider dürfen meine beiden Damen im Wald nicht ohne GPS-Tracker laufen, weil sie gerne ihrer Jagdleidenschaft frönen; und Kim fand schon in Bayern Wälder toll für stundenlange Exkursionen.)
Der Hund mit Namen Paul war jedenfalls ein Labrador-Bordercollie-Mix (mit einem eindeutig dominanten Labrador-Gen-Set), ein Rüde, ein hübscher Kerl, der gut zu meinen beiden Mädchen gepasst hätte. Und es gab auch keinen Stress zwischen den drei Hunden.
Pauls Herrchen und Frauchen hatten meinen Passat – immer noch mit Garmischer Kennzeichen – gesehen und nicht nur den, sondern auch die »Gendern – nein danke«-Aufkleber, die ausgesprochen positiv aufgenommen wurden. So kamen wir ins Gespräch und unterhielten uns über den Umgang mit der deutschen Sprache, die derzeit in Deutschland vor allem von Politik und Verwaltungen, von Medien und den überall auftretenden Unbelehrbaren systematisch beschädigt wird. Wir sprachen über Facebook, ein wenig über Politik, über dies und das.
Ein Biergarten wäre an der Stelle praktisch gewesen, ging mir später durch den Kopf.