Die Formel 1 ist zu Ende. Natürlich nicht für immer. Die Saison 2020 ist gelaufen. Heute war das letzte Rennen in Abu Dhabi. Aber gleichzeitig war es auch das letzte Formel-1-Rennen, das ein Normalsterblicher ohne masochistische Anfälle und Geldscheißer im Keller im freien Fernsehen anschauen konnte. Nach 30 Jahren war das heutige Rennen das letzte, das RTL übertragen hat. Damit geht eine deutsche Fernsehära zu Ende. Und ich bin traurig.
Ich mag keine Privatsender. Auch RTL nicht. Deren Programm ist bestenfalls peinlich. Bei RTL ist das sogar schlimmer, nämlich dämlich. Stundenlange Dokusoaporgien mit kölschen Bullen, hysterischen Weibern und durchgeknallten Typen gehen an die Substanz, deren Rest dann von Shows mit Dieter Bohlen und Steuern schuldenden Comedians plattgemacht wird. Aber die Formel-1-Berichterstattung war einwandfrei, das hat gepasst und das waren meine persönlichen RTL-Highlights, von denen sich in den letzten zwei Jahren auch die DTM, deren Berichterstattung man zur Schlachtung Sat.1 übergeben hatte, etwas hätte abschauen können.
Nun ist es vorbei. Und ich bin ein wenig traurig. Für mich gibt es nun keine Autorennen im Fernsehen mehr, die ich anschauen könnte. Von Sky, die die Formel 1 ab 2021 alleine übertragen dürfen, habe ich mich gerade getrennt: zu teuer, kein Service, Verarschung in den Werbesprüchen. Die DTM gönne ich mir nicht, solange der Moderator nicht in den Senderkeller zum Aktenwaschen geschickt wurde und jemand moderiert, der die Zuschauer nicht flächendeckend für blöd hält und auch so behandelt. Und Motorradrennen, die es z. B. auf ServusTV oder auf Eurosport gäbe, sind nicht mein Ding.
Nun ist es also vorbei. Aber wer weiß schon, wozu es gut ist.