Heute feierte meine erste geschiedene Ehefrau – so die juristisch korrekte Benennung – ihren achtundvierzigsten Geburtstag. Weshalb ich daran denke, hat allerdings einen anderen Grund: Im Juni d. J. hätten wir unsere Silberhochzeit gefeiert, hätten wir uns nicht scheiden lassen. Das ist ein seltsamer Gedanke. Umso mehr, als mein Leben aus ganz anderen Ereignissen zu bestehen schien. Drei Ehen, drei Scheidungen – das erweckt den Eindruck, als ob eine Silberhochzeit nie zu meinen Lebensplänen gehört hätte. Es ist auch ein seltsamer Gedanke, wäre es wirklich so, dann immer noch mit einer Frau verheiratet zu sein, mit der man in Wirklichkeit in den letzten 25 Jahren die meiste Zeit gar nicht kommuniziert hat, und wenn doch, dann über Anwälte und wegen Streitigkeiten.
Ja. Seltsam. Ich hatte überlegt, ihr zu schreiben. Aber nun sind beide Gelegenheiten rum. Und ich hätte auch nicht gewusst, was schreiben. Da war zu viel Hass. Und Entschuldigungen waren noch nie mein Ding, wenn ich mich wenigstens teilweise im Recht fühlte.