Dirk Röse
MONDPRÄSIDENTIN
Teezeitgeschichten, Band 3
TextLustVerlag, Ettlingen, 2012, Broschur, 60 Seiten, ISBN 978 3 943295 47 4
VORBEMERKUNG
Glaubt man der Danksagung am Ende des Büchleins – und es gibt keinen Grund, es nicht zu tun –, dann waren an diesem Text eine ganze Menge Leute beteiligt. Ob sich das gelohnt hat?
WORUM GEHT ES?
Der Mond beherbergt eine Kolonie, in der Rohstoffe für die irdische Raumfahrtgesellschaft abgebaut werden. Aber erst Isi Damm schafft es als erste Präsidentin des jungen Mondstaates, den Menschen in der Kolonie das Gefühl zu geben, auf dem Erdtrabanten eine Heimat zu haben. Und sie muss einige Schritte nicht ohne Risiko unternehmen, um den Mondstaat gegen die Ansprüche, die die Erde und die Raumfahrtgesellschaft stellen, zu verteidigen und die Unabhängigkeit zu bewahren.
WAS GEFIEL NICHT?
Auch hier hätte die Geschichte umfangreicher sein dürfen. Das Potenzial für vor allem detailliertere Personenzeichnungen ist vorhanden und hätte dem Plot insgesamt sicher gut getan.
WAS GEFIEL?
Im Grunde wird die Geschichte aus der Sicht eines Dritten geschildert: Carl Leibnitz. Isi Damm, die Mondpräsidentin, und Trend Mass, der Vertreter der Raumfahrtgesellschaft, bilden mit Leibnitz ein Triumvirat, das die »Mondgeschäfte« am Laufen hält – so oder so.
Die Geschichte selbst beginnt mit Damms letzter Reise (zur Erde) und schildert in verschiedenen Kapiteln die Vorgeschichte zur Unabhängigkeit des Mondes und Damms Präsidentschaft, die Konfrontation mit der Raumfahrtgesellschaft und wiederum ihre letzte Reise.
Die Art, wie Röse das beschreibt, beansprucht den Leser sehr stark, weil die »Lücken« zwischen den Teilereignissen deutlich zu erkennen sind und nicht aufgefüllt werden, das heißt: Der Leser muss sich schon selbst ausmalen, was in der Zwischenzeit so alles geschehen ist. Die Aufhänger sind vorhanden und gut platziert, sodass dies nicht schwerfällt – und den eigentlichen Reiz der Geschichte ausmacht.
Ansonsten ist Röses Stil sehr angenehm zu lesen – obwohl … Da waren ja mehrere Leute dran beteiligt :))
ZU EMPFEHLEN?
Ja. Das ist ein hübsches Stück SF geworden. In dieser arg kurzen Form ganz sicher nicht preiswürdig, aber durchaus bemerkenswert.