Marie Matisek
MUTTER BEI DIE FISCHE
Ein Küsten-Roman
Ullstein Buchverlage/List Verlag, Berlin, Mai 2014, Taschenbuch, 267 Seiten, ISBN 978 3 548 28632 7
VORBEMERKUNG
Das Buch kaufte ich im Urlaub in Schleswig-Holstein, als ich das einzige andere Werk, das ich mitgenommen hatte, ausgelesen hatte. Normalerweise lese ich im Urlaub wie ein Verrückter. Diesmal nicht. Warum auch immer. (Vermutungen lassen sich vielleicht anhand der Blogeinträge zum Urlaub anstellen. Vielleicht auch nicht.)
WORUM GEHT ES?
Falk Thomsen lebt auf Heisterhoog, einer nordfriesischen Insel. Dort hat er von seinem Onkel Grundstück und Geschäft geerbt und verbringt seine Zeit damit, Strandkörbe zu vermieten und sich nach seiner Freundin, die als Architektin erfolglos in Berlin arbeitet, zu sehnen. Nebenbei übernimmt er noch Aufgaben in der Touristikinfo der Insel, holt ein Filmteam nach Heisterhoog, erduldet seine Mutter, die sich in den inselansässigen Fischbrötchenmakler (oder -macher?) verguckt hat – und versucht, ein Treffen zwischen ihr und ihrem Ex-Mann – Falks Vater – zu verhindern.
WAS GEFIEL?
Das Buch liest sich flüssig, einfach, es ist nicht übermäßig spannend, nicht packend, aber auch nicht langweilig. Es ist eine auf Papier gedruckte deutsche TV-Komödie, wie ich sie immer wieder gerne schaue, vor allem, wenn sie auf einer deutschen Nordseeinsel spielt.
WAS GEFIEL NICHT?
Die Figuren hätten mich ein wenig mehr ansprechen dürfen. Sie sind ordentlich gezeichnet, aber nicht sehr detailliert. Eher klischeehaft – was einer deutschen TV-Komödie entspräche, die auf einer deutschen Nordseeinsel spielt. Im Gegensatz zu so einer Komödie, bei der man ja immer ein Schauspielergesicht hat, mit dem man sich letztlich doch ein wenig identifizieren kann – ob man es mag oder nicht –, fehlt den Figuren im Roman dieser Aspekt, anders ausgedrückt: Die Identifikation mit einer Figur wird dem Leser nicht nur nicht erleichtert, sondern eigentlich sogar verwehrt.
Das fand ich schade.
ZU EMPFEHLEN?
Als Urlaubslektüre, vor allem im Urlaub an der Nordsee, ganz sicher. Es ist seichte Unterhaltung, bei der man sich nichts vergibt. Ergo: Schaden kann’s nicht. Ein Gewinn ist es allerdings auch nicht.
NOCH WAS?
Es gibt einen Vorgängerband zu diesem Buch, »Nackt unter Krabben«. Zum Verständnis des hier rezensierten Buches ist die Lektüre allerdings nicht zwingend notwendig, wie mir schien. Jedenfalls hatte ich nie den Eindruck, es würden mir wesentliche Informationen fehlen.