Dänen ficken

Ja. Das sollte man tun. Dänen ficken. Hart und blutig, am besten. Denn das angeblich glücklichste Volk der Welt erkauft sich sein Glück mit Dingen, die Angehörige weniger glücklicher Nationen nicht wissen wollen. Zoophilie – Sex mit Tieren. Und das Ermorden von harmlosen, unschuldigen Hunden, die zweifelhaften Kriterien von ebenso zweifelhaften Behördenangehörigen nicht entsprechen.

2013 wurde in Dänemark ein Gesetz erlassen, das zu einer Hetzjagd auf Hunde führte, die im Verdacht standen, sogenannte »Kampfhunde« zu sein. Hunderassen wurden – wie in Deutschland auch – auf Listen gesetzt, und nicht nur das. Selbst Hunderassen, die nicht auf diesen Listen standen, aber optisch einer Listenrasse entsprachen – Boxer zum Beispiel –, waren betroffen. Harmlose Tiere, Familienhunde (Familienmitglieder!), wurden aufgrund anonymer Hinweise ihren Besitzern weggenommen, von völlig ahnungslosen, weil unerfahrenen Polizisten »begutachtet«, und wenn der Besitzer keinen Herkunftsnachweis erbringen konnte, eingekerkert und hingerichtet. Selbst Touristen mit Hunden, die am Heimatort völlig legitim gehalten werden durften, mussten damit rechnen, ihren Dänemarkbesuch ohne ihren Liebling beenden zu müssen.
Aber nicht alle Dänen waren damit einverstanden, einige widersetzten sich. Es gab Tierärzte, die sich weigerten, solche Hunde zu töten. Es gab die sogenannten »Venner« (das dänische Wort für »Freunde«). Der erste Venner war ein Polizist namens Lars Bo Lomholt. Er zog sich seine Uniform an und holte einen zum Tode verurteilten Hund aus der Tötungsstation, brachte ihn in Sicherheit. Lomholt wurde international zum Helden. In Dänemark wurde er angeklagt und verlor seinen Job.
Die »Venner« entwickelten sich zu einer Art Untergrundbewegung. Deren Mitglieder brachten gefährdete Hunde in Sicherheit. Was nichts anderes bedeutet, als die betroffenen Hunde dem Zugriff der dänischen Polizei zu entziehen und außer Landes zu bringen. Zum einen waren es oft ganz normale Familienhunde, deren Besitzer sich an die »Venner« wandten. Zum anderen wurden aber auch Hunde aus dem kriminellen Vermehrermilieu befreit – was deren »Besitzer« freilich wenig erfreute.
Deutsche Tierschutzvereine nahmen Kontakt auf, bauten ihn aus und halfen. Dänen brachten die gefährdeten Hunde nach Deutschland und gaben sie dort ab – so lag kein illegaler Import von sogenannten »Kampfhunden« vor. Die Hunde wurden in Sicherheit gebracht – aber die Weitervermittlung auf zuverlässige Pflege- oder gar Endstellen war schwierig (immerhin gab es zum Zeitpunkt der Verfassung dieses Artikels nur in Niedersachsen keine Rasselisten).

Die Situation ist nach wie vor kritisch. Die geretteten Hunde unterzubringen, ist nicht einfach. Die deutsche Tierschutzszene ist zersplittert, besteht aus Menschen, die sich ernsthaft um das Schicksal der Tiere kümmern, und auf der anderen Seite sogenannten »Menschen«, deren Tierschutzbemühungen daraus bestehen, die ernsthaften Tierschützer anzugreifen, mit Dreck zu bewerfen und in jeder sich anbietenden Form zu diskreditieren. Dazu gehören auch Anzeigen wegen letztlich unhaltbarer Tatbestandsbehauptungen.
Die »Venner« selbst haben sich ebenfalls nach und nach zerstritten. Man geht gegeneinander vor, versucht, dem jeweils anderen einen reinzuwürgen, und auch hier finden Verleumdungen, Diskreditierungen und andere unschöne Dinge – bis hin zu Besuchen von Schlägerbanden auf Höfen und Grundstücken, wo man »Vennerhunde« vermutet – statt.

Am Ende sind die Hunde die Leidtragenden. Die dänischen Hundemörder werden erfolgreicher sein können, weil die Hundebesitzer das Vertrauen in die immer unzuverlässiger erscheinenden »Venner« verlieren. Am Ende werden die Hunde dem dänischen Polizeizugriff nicht mehr entzogen werden können – und sterben. Weil irgendein völlig ungebildeter, uninformierter Befehlsempfänger versucht, seine Karriere durch die saubere, ordentliche Ausführung von Befehlen von oben zu fördern.

Es gibt im NDR eine Reihe von TV-Spots. »Das Beste am Norden.« Einer davon wird vom »Tatortreiniger« Bjarne Mädel gespielt. Da steht er an der dänischen Grenze, hinter ihm ein grinsender, lachender Däne mit Dannebrog, der dänischen Flagge, wedelnd. Und sagt: »Angeblich sind die Dänen das glücklichste Volk der Welt.« Säuerlich schaut Bjarne den Dänen an. »Aber wir sind da ganz dicht dran.« Und gibt dem Dänen mit einer Kopfbewegung zu verstehen, dass er sich verpissen sollen.
Das mit dem Verpissen, das würde ich gerne generalisieren wollen. Einreiseverbote (aka »Scheiß auf Schengen«), Konteneinfrierungen, Produktboykotte, Dänemark raus aus der EU (und wenn die jemals auf die Idee kommen sollten, doch den Euro zu wollen – kein Euro für Dänemark!). Und für mich würde es ausreichen, wenn ein mutmaßlicher Däne wie ein Däne aussieht, um ihn wie einen Dänen zu behandeln. Mit den Hunden machen die das ja auch.

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