Lange ist es her. Am 10.Oktober 2001 habe ich meinen Account bei Ebay angelegt. Später hatte ich diesen Account, in dem damals mein bürgerlicher Name steckte, umbenannt. Ich weiß gar nicht mehr, warum. Mein erster Ebay-Deal war ein Kauf, ein gebrauchtes 9“- oder 10“-Display, passiv (DSTN nannte sich das, glaube ich), schwarzweiß; den brauchte ich damals für meinen ersten selbst aufgebauten Serverschrank (in einem gigantischen Rittal-Schrank), in den die bis dato üblichen 15“-Röhrenmonitore einfach nicht mehr mit hineinpassten. Ich erinnere mich, dass der Verkäufer ein Mitarbeiter irgendeiner Sternwarte am Bodensee war, ein Planetarium oder so. (Vorhin beim Nachschauen habe ich den Deal sogar noch in meiner Bewertungenliste gefunden; Details finden sich da freilich nicht mehr nach so langer Zeit.)
In all den Jahren habe ich viele Geschäfte über Ebay abgewickelt. Als Verkäufer habe ich immerhin 2173 Bewertungen erhalten (von denen zuletzt 1929 berücksichtigt wurden); Verkäufe habe ich weitaus mehr gemacht, aber schon immer – und in den letzten Jahren in unangenehm zunehmendem Maße – waren viele »Kunden« einfach zu faul und zu desinteressiert, um Bewertungen zu hinterlassen. Bei diesen Verkäufen habe ich nie eine negative Bewertung erhalten; und insgesamt auch nur eine einzige neutrale (das war damals eine Käuferin der Zweitausgabe des »Ikebana«-Buches von Ayako Graefe, die in dieser neutralen Bewertung die Information hinterließ, dass ihr die Bilder nicht gefallen würden …).
Auch als Käufer war ich nicht untätig. 2354 Bewertungen habe ich hinterlassen, und da ich – im Gegensatz zu vielen anderen – immer ordentlich alle Bewertungen erledigte, dürfte das ziemlich genau der Zahl meiner Einkäufe bei Ebay entsprechen. Nur in den Fällen, in denen andere Ebay-User negative Bewertungen abgegeben hätten, habe ich mich zurückgehalten und einfach gar nicht bewertet; aber das war nicht oft der Fall, denn was die Abwicklung von Ebay-Deals und die Qualität der Waren anging und angeht, bin ich heute immer noch uneingeschränkt positiv eingestellt. Die Zahl der Fälle, bei denen ich »reingefallen« bin, kann ich an einer Hand abzählen, und sie waren letztlich ärgerlich, aber nicht einmal so tragisch, dass ich mich heute noch an sie erinnern würde. (Der letzte Fall war ein Handy, das ich für meinen Malta-Urlaub 2007 kaufen wollte, und das einfach nicht geliefert wurde, und die Verkäuferin reagierte nicht mehr; damals zeigte sich PayPals Käuferschutz von Vorteil, und insofern hatte ich zwar Malessen, aber keinen wirklichen Schaden. Das Handy lieh ich mir damals von einem Freund.)
Verkauft habe ich viele Dinge auf Ebay. 2002/2003 waren da meine kompletten Sammlungen dabei. Perry Rhodan, 1. Auflage. Meine Taschenbücher, die ich bei ich weiß nicht mehr wie vielen Umzügen mit durch die Gegend schleppte. Meine CDs. Videos. Die ganze Hardware, die sich im Laufe meiner gewerblichen Tätigkeit (im Bereich Computer, von 1996 bis 2002) angesammelt hatte, habe ich bei Ebay vertickt, nachdem ich feststellte, dass die Hardware mehr Raum meiner Mietwohnung beanspruchte, als mir verblieb – und dabei war ich derjenige, der die Miete zahlte, nicht die Hardware. Und andere Sachen auch.
Wenn man Ebay-User war, dann entwickelte man eine ganz andere „Verwertungsphilosophie“ in Bezug auf Dinge, die man nicht mehr brauchte. Warum wegwerfen? Erstmal schauen, ob das nicht noch jemand brauchen kann. Ebay ist auch hilfreich gewesen, wenn es um die Frage ging, ob man überhaupt etwas brauchte. Seit 2003 – da begann das so eigentlich – habe ich viele Dinge bei Ebay gekauft, weil ich sie »mal eben« brauchte, und verkaufte sie, wenn ich sie nicht mehr zu nutzen glaubte. Das Gleiche mehrfach hintereinander musste ich nie erwerben, es hat immer gepasst.
Manchmal habe ich auch für Dritte verkauft. Meist Kollegen. Dieser Typ von Einmalverkäufer, der wegen eines Deals keinen Ebay-Account anlegen wollte. Oder häufiger noch diese Ebay-DAUs, denen das alles viel zu kompliziert war. Anfangs hatte ich noch 5 % vom Verkaufserlös genommen, später sogar darauf verzichtet.
Über all die Jahre waren Computerteile der stärkste Verkaufsposten. Immer wieder sammelte sich was an. Vor allem, wenn Kollegen auf neue Rechner umstiegen, auf- oder umrüsteten, dann kamen sie nicht nur zu mir, sie ließen mir – oft genug als Ausgleich für meine Mühen – die alten Sachen da, damit ich die noch versilbern konnte. Computerteile, Hardware, das ging bis zuletzt immer am besten. (Und in dem Bereich ist auch eine der Hauptursachen für meinen Abschied zu finden, aber dazu später.)
Eingekauft habe ich meist völlig andere Dinge. Nicht nur, dass ich in den Jahren seit 2000 durch meinen Hauptberuf ganz andere Möglichkeiten hatte, an Hard- und Software zu kommen, als Lieferquelle für meine eigenen Bedürfnisse war Ebay in ganz anderer Hinsicht von Bedeutung.
Irgendwann – ich weiß wirklich nicht mehr genau, wann – begann ich bei Ebay, meine Malta-Sammlung aufzubauen. Bücher, Bücher, Bücher – als Komplettsammler (über die Gründe muss ich mal in einem anderen Artikel referieren), der v. a. auch ältere Veröffentlichungen suchte, war Ebay anfangs eine wahre Fundgrube. Heute bringt es nicht mehr viel. Nicht nur, dass die meisten Objekte, die dort angeboten werden, aktuelle Buchveröffentlichungen sind, Massenware sozusagen, meist dazu noch simple 0815-Reiseführer, die ich längst in meiner Sammlung finde, die wirklichen Raritäten bekommt man hier nicht mehr zu Gesicht. Und meine Sammlung ist eben inzwischen auch eine der größten. Nicht nur eine der größten Deutschlands. Da haben sich andere Quellen – bis hin zu Amazon UK und USA – weit nach vorne geschoben; von den Internetantiquariaten ganz zu schweigen.
Und sonst? Klamotten, vor allem Jeans und Schuhe, kaufe ich seit Langem erfolgreich bei Ebay, hatte nie eine Reklamation, musste nie etwas zurückschicken, aus welchem Grund auch immer. Gute Ware, gute Beschreibungen – da bekommt man wirklich, was man bestellt hat. Bilderrahmen. Ja, als ich 2005 – wieder allein lebend – eine neue Wohnung bezog, kaufte ich eine dreistellige Menge Bilderrahmen bei Ebay zusammen, teils gebraucht, teils Neuware in größeren Stückzahlen.
Insgesamt war ich gerne Kunde bei Ebay – auf beiden Seiten des Geschäfts. Ein einziges Mal gab es wirklichen Ärger, als ein vermeintlicher Konkurrent meinte, er müsse mich abmahnen, weil ich als „privater“ Anbieter eingetragen war (und bin), mich jedoch (aufgrund des Verkaufs von fünf Stück eines identischen Artikels) als Gewerbetreibender aufführen würde. Es bildete sich schnell eine kleine Community, denn es zeigte sich, dass es sich um einen Massenabmahner mit ganz offensichtlich betrügerischen Absichten handelte. Letztlich wurde die Sache im Sinne der »Opfer« beendet. (Die Details habe ich nicht mehr auf der Festplatte, es spielt auch keine Rolle. Viele, die bei Ebay ihre Geschäfte gemacht haben, dürften mal so einen Fall erlebt haben.)
Gerade weil ich in all den Jahren immer meinen Spaß mit Ebay hatte, meine Erfolgserlebnisse, habe ich lange gezögert, dem Marktplatz Ebay den Rücken zu kehren. Aber inzwischen … Endgültiger Auslöser für das ernsthafte Bemühen, eine Alternative zu finden, war einer der letzten »Gratisangebotstage« von Ebay, einer dieser Tage, wo man seine Auktionen für lau einstellen kann (ergo: keine Angebotsgebühr zu begleichen hat). Schön und gut, zeigte es sich: ich zahlte für meine Angebote, die nichts kosten sollten, letztlich an die 35 Euro, denn die Aufreihung der Ausnahmen bei Ebay war im Kleingedruckten dann nahezu genau so lang wie meine Angebotsliste. (Und erschwerend kam hinzu, dass diesmal auch die Verkaufserfolge eher enttäuschend waren.)
Ich weiß nicht mehr genau, wann – und es begann ja wohl auch eher schleichend –, aber irgendwann hatte Ebay die Entscheidung getroffen, sich von der treuen Gebrauchtartikel-Kundschaft abzuwenden und sich voll und ganz auf die Händler zu konzentrieren, ihnen vielleicht sogar, wenn es nicht anders gehen sollte, in den Hintern zu kriechen. Heute ist die Zeit längst vorbei, in der es noch Spaß machte, Angebote für 1 Euro Startpreis – oder besser: 1,99 Euro, denn dafür zahlt man letztlich die gleichen Gebühren – einzustellen, und dann zu schauen, was passieren würde. Früher hatte ich immer wieder das größte Vergnügen dabei, zu sehen, wie viel mehr herausspringen konnte, wenn man den Artikel, den man für 100 Euro Startpreis ums Verrecken nicht los wurde, für 1,99 einstellte, um dann 120, 130, 150 Euro damit zu erzielen.
Vorbei. Alles vorbei.
Einer der Sieger in den letzten Jahren waren die Betrüger und die Meckerer. Die Betrüger, die die Ebay-Kunden mit überzogenen Versandkostenforderungen abzockten, und die Meckerer, die sogar einen Versandkostenanteil von 2,00 Euro für ein Päckchen kritisierten oder die nachweislich über Lieferquellen für völlig kostenfreies Verpackungsmaterial verfügten. Heute hat Ebay längst die Konsequenzen gezogen, und so ist es in zahlreichen Produktkategorien gar nicht mehr möglich, überhaupt Versandkosten anzugeben – sie müssen nun eben im Angebotspreis enthalten sein – oder nur solche, die ein bestimmtes Limit nicht überschreiten.
Tragisch ist das gerade in den Bereichen, in denen man gerne ältere Hardware oder auch Verbrauchsmaterialien unter’s Volk bringen möchte. Da haben sich noch einige Tonerpatronen für einen älteren Laserdruckertyp angesammelt, der aber durchaus noch im Umlauf ist. Und was geht? Nichts geht. Will man die Tonerpatrone für EUR 1,99 plus EUR 3,90 Päckchenporto in einer Auktion anbieten, bekommt man mitgeteilt, dass es in dieser Kategorie nicht mehr möglich ist, Versandkosten zu verlangen. Oder das Epson-Developer-Teil, das schon gewichtsmäßig über 2 kg Gewicht liegt, also als Paket gehen muss. Ergebnis? Ich schmeiße die Tonerpatrone und den Developer weg – oder versuche höchstens noch einmal, sie zu einem Festpreis anzubieten (denn eine Auktion mit einem Startpreis von EUR 5,89 oder mehr bringt sowieso nichts).
Und dann hatte ich da vor einigen Monaten noch dieses Digital Album. Das Teil hieß auch so, war im Verhältnis uralt; den Hersteller weiß ich gar nicht mehr. Ich glaube, ich hatte es 1998 oder 1999 gekauft. Damals war das Teil supertoll. Eine 10-GB-Festplatte in einem handlichen Gehäuse (etwa so groß wie heute drei Blackberrys oder iPhones, und fünfmal so dick), die über USB und einige andere Anschlussmöglichkeiten anzubinden war und mittels eines Minibetriebssystems erlaubte, einen Digitalkameraspeicherchip leerzusaugen und neu zu formatieren (und sonst auch nichts … ach doch, man konnte eine Fotodiashow auf einem TV-Gerät abspielen …). Damals war das eine Investition, für die ich an die 800 D-Mark hinlegte – und ich benutzte das Ding während einiger Urlaube sehr gerne, denn vorher hatte ich mit tonnenweise Speicherchips herumgehampelt. Heute … Heute hat meine Canon EOS-DigiCam MicroSD-Karten mit 16 und 32 GB Speicherplatz, die ich im Portemonnaie mit mir herumtrage (und mit denen ich versehentlich schon mal versucht habe, eine Restaurantrechnung zu bezahlen; versehentlich, weil der Kellner den Chip glatt genommen hätte, aber da waren noch Fotos drauf, Herrschaftzeiten …).
Als ich dieses alte Digital Album in der dafür passenden Kategorie verkaufen wollte, stellte ich fest, dass nicht mehr als EUR 2,50 Versandkosten akzeptiert wurden. Dabei hatte das Gerät mit allem Drumherum und Zubehör, Dockingstation, Netzteilen usw. usf. ein Gewicht und ein Volumen, das den Bedarf für ein Paketporto auslöste.
Und das sind nicht die einzigen Fälle, natürlich; jeder Ebay-User weiß das. Insgesamt ist es zu einer völlig spaßfreien Aktion großen Aufwands geworden, Artikel bei Ebay einzustellen. Selbst, wenn man ein Tool benutzt (wie z. B. den Ebay TurboLister, der auch so seine Grenzwertigkeiten aufzuweisen hat – aber das wäre eine andere Geschichte …). Nach all der Arbeit, die man sich da macht, bekommt man dann nach dem ersten Uploadversuch tonnenweise Fehlermeldungen, die oft genug dem entsprechen, das man von 98 % aller Fehlermeldungen kennt: Unsinn. Hat man letztlich alles so hingebogen, dass es funktioniert, darf man sich nicht nur sicher sein, dass beim nächsten Upload nach sieben Tagen, weil die Artikel eben nicht verkauft wurden, andere Fehlermeldungen erfolgen, weil wieder andere Änderungen geändert wurden. Man darf auch sicher sein, dass man seine Angebote beim nächsten Mal überarbeiten muss, weil wieder Versandkostenverbote eingeführt wurden. Da und dort und hier und woanders. Und so weiter. Und so fort.
Ich kann ja verstehen, dass Ebay nicht nur eine Firma, sondern auch ein Arbeitgeber ist, und dass die Jungs und Mädels dort auch nicht nur ihr Gehalt, sondern mal eine Gehaltserhöhung haben möchten. Es geht mir ja nicht anders, und ich wäre garantiert der Letzte, der das nicht verstünde. Aber diese Tour?
No. Thanx. Der Witz ist doch, dass der Einzige, der bei diesen Versandkostenverboten oder -einschränkungen gewinnt, Ebay selbst ist. Nämlich bei den Gebühren. Konnte ich früher einen Artikel XYZ für 1,99 Euro in einer Auktion einstellen, kostete mich das mal 0,25 Euro Angebotsgebühr (es gibt Ebay-Konkurrenten, bei denen kostet das Angebot nix, zefix!). Und jetzt? Da darf ich die 1,99 Euro nicht mehr anbieten, das heißt, anbieten darf ich sie natürlich, wenn ich gleichzeitig gewillt bin, mir beim nächsten einschlägig zugelassenen Facharzt einen Jagdschein ausstellen zu lassen. Gehe ich also entsprechend höher, z. B. auf EUR 1,99 Startpreis plus EUR 3,90 Päckchenporto, macht EUR 5,89, dann kassiert auch Ebay mehr. Letztlich bleibt also als Erkenntnis, dass sich meine Angebotskosten erhöhen, meine Chancen senken (weil es halt genug Bekloppte mit Jagdschein gibt, die EUR-3,90-Päckchenporto-Artikel für EUR 1,99 einstellen und möglicherweise sogar verkaufen), Ebay mehr verdient und alle anderen außer mir glücklich sind.
Und die Ebay-User. Mein Gott. Ich erinnere mich an meine Compuserve-Zeiten, irgendwann in den 90ern des letzten Jahrhunderts – oder war das noch früher? –, als ich anfing, meine prä-gewerblichen Computerteilegschäftle durchzufädeln. Das war noch eine Community. Da hat man miteinander geredet, gemailt, verhandelt, Daten, Informationen, sogar Meinungen und solche heute als völlig overdosed angesehenen Kommunikationsorgien abgewickelt. Und heute?
Die meisten Ebay-User – bei mir waren es zuletzt mehr als die Hälfte – kümmern sich nicht mehr um Bewertungen, um dieses absolute Minimum von Kommunikation, um der anderen Seite mitzuteilen, dass alles bingobongo war. Ich habe in den letzten zwei Jahren mehrere Fälle gehabt, da musste ich selbst durch ständiges Mailen herausfinden, dass der Käufer einer Hardware ein Problem hatte, bei dem ich ihm dann sogar helfen konnte.
Von diesem unfreundlichen Gesocks, das mir einzureden versucht, Hermes Dingsbums wäre ja um soundsoviel günstiger, und EUR 3,90 für ein Päckchen wäre doch wohl happig – dem letzten Idioten dieser Art habe ich angeboten, seinen Sch*** ohne Verpackung zu verschicken –, von diesem Mistvolk will ich nicht mal schreiben. Das sind Menschen, die eigentlich froh sein sollten, dass sie noch in einen Supermarkt dürfen; wenn die sich da so aufführen wie bei Ebay, dann kriegen die ratzfatz nix mehr in dem Penny oder Lidl.
Aber richtig schlimm sind die Unverschämten. Da bietest du ein Notebook an, defekt, richtig defekt, so richtig was für Bastler – und das wird auch ausdrücklich erwähnt –, und dann kommt so eine Landpomeranze daher, bietet, ersteigert das Teil und beschwert sich dann, dass in der Artikelbeschreibung nicht dringestanden hätte, dass da ein Netzteil dabei gewesen wäre, das aber auch einen Defekt gehabt hätte. Und solche Dinger bekommt man in den letzten zwei bis drei Jahren quasi schon von der Stange geboten.
Ich hätte mir Gedanken machen können, ob nicht die Rechtslage in Deutschland dran schuld sein könnte. Sie ist es garantiert. Den Deutschen geht es in jeder Beziehung zu gut. Das fängt damit an, dass man einem deutschen Rechtsanwalt nicht die Lizenz wegnimmt, wenn er einen Prozess verliert; nein, vielmehr wird ihm ja das Geld in den Arsch geblasen, egal von welcher Partei. Und es geht weiter mit einem Landgericht in einer norddeutschen Stadt, bei dem die Insassen offensichtlich eine ganz besondere Art von Drogen nehmen, eine Sorte jedenfalls, die dazu führte, dass dieses Landgericht aufgrund seiner nicht mal mehr die Kriterien für SF-Storys erfüllenden Urteile immer mehr und immer wieder als Referenz- und Lieblingsgericht für Internetstreitigkeiten aller Art herangezogen wird. Aber das sind Überlegungen, die ich nicht machen muss. Die ich auch nicht machen will, weil sie letztlich nichts bringen. (Und die ich hier nicht machen werde, weil ich damit Themen für weitere Blog-Beiträge sinnlos in den Sand setze.)
Die letzte Session, die ich mir bei Ebay gönnte, an einem dieser Gratisangebotstage, umfasste jede Menge Artikel. Ich glaube, fünfzig oder sechzig. Ich weiß es nicht mehr. Es hat mich alles in allem fast vier Stunden Arbeit gekostet. Artikel, die ich schon im TurboLister drin hatte, zu aktualisieren, einzustellen, zu justieren. Neue Artikel aufzunehmen. Uploads zu machen, Fehlermeldungen zu bearbeiten, Fehler zu beheben, Fehler, von denen nur Ebay behauptete, es seien Fehler. Und das Ergebnis war nicht nur gebührenseitig enttäuschend, sondern vom Verkauf her niederschmetternd. Und damals entschied ich, mich nach Alternativen umzusehen.
Gefunden habe ich noch keine. Einen Testbericht habe ich gelesen, einige Namen notiert, auch schon mal reingeschaut. Darunter waren Anbieter, die optisch völlig anders als Ebay aufgebaut waren, was zu einer scheinbaren Unzumutbarkeitserkenntnis führte. Und mindestens ein Anbieter kopiert Ebay optisch und systematisch so frech, dass man am liebsten gleich mal testen würde. Schön war es, zu sehen, dass einige alte Namen – wie hood.de – immer noch aktiv sind. Und ansonsten –
Für den Augenblick reicht es mir, das ganze Zeug, was ich verkaufen wollte, ins Büro getragen und in einem lange leer stehenden Schrank verstaut zu haben. Denn darüber hinaus reicht es mir einfach. Es reicht.
Irgendwann brauche ich den Schrank dann vielleicht. Dann schaue ich mir die Sachen noch einmal an und werfe sie dann vielleicht einfach weg. Oder ich verschenke sie. Andererseits … Heute will ja nicht mal mehr irgendjemand irgendwas geschenkt …