Krisenopfer

Eigentlich trifft es das nicht. Das wilde Treiben von (hier Papier-) Spekulanten (und Rohstoffspekulanten allgemein) und das daraus resultierende Marktgeschehen als Krise zu bezeichnen, halte ich für eine absolut unpassende Vereinfachung, geradezu eine Verharmlosung. Nicht nur auf diesem Sektor ist das Verhalten von Spekulanten schlicht verantwortungslos. Es ist in Ordnung, wenn Anbieter von Produkten und Dienstleistungen Gewinne erwirtschaften wollen. Ein Missbrauch einer Machtstellung oder einer Engpasssituation – wie sie angeblich auf dem Papiermarkt vorliegt – ist jedoch nicht nur zu kritisieren, sondern abzulehnen und letztlich zu bestrafen.

Tatsächlich sieht es nicht danach aus, als gäbe es auf dem Papiermarkt die behaupteten Verknappungen, mit denen Preiserhöhungen argumentiert werden. Und auch die gleichermaßen spekulativem Vorgehen unterworfenen Preisveränderungen auf dem Energiesektor – Gas, Strom – taugen letztlich nicht als Argument für Preiserhöhungen, wie sie derzeit – und inzwischen seit einiger Zeit – stattfinden. Das alles erinnert mich zu sehr an Ereignisse Anfang der Neunzigerjahre, als behauptet wurde, in Taiwan sei die einzige Chipfabrik in die Luft geflogen (oder jedenfalls so schwer beschädigt worden, dass sie nicht mehr produzieren konnte), woraufhin die Preise für Arbeitsspeicher in PCs explodierten – wahrlich: explodierten. Tatsache war damals, dass eine (!) Produktionsanlage betroffen war – und die übrige Pseudoverknappung von Spekulanten erzeugt wurde.

Wie auch immer – auch die Bücher meiner p.machinery sind inzwischen von Preiserhöhungen betroffen, die ich teilweise weitergeben muss. Mehrere ältere Titel aus der »SF-Werkausgabe Herbert W. Franke« waren schon betroffen, aber auch jüngere Titel trifft es inzwischen, so in diesen Tagen diesen hier:

Dabei ist hier die Preiserhöhung noch moderat ausgefallen: von EUR 15,90 auf EUR 16,90; die Preiserhöhungen bei den Franke-Titeln schlugen stärker zu Buche, weil die Bücher aus den Jahren 2014 bis 2016 stammen.

Kurth, Heribert, UNTER DEN STERNEN VON THA

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*