Natürlich freue ich mich, wenn eines oder gerne auch mehrere Bücher meiner p.machinery richtigen Erfolg haben. Immer wieder ist ein Titel dabei, der mich positiv überrascht. Und es gibt zwei, drei Autoren, die quasi ein Garant für nette Umsatz- und Absatzzahlen sind.
Peter Kiefer gehört nicht dazu. Leider. Denn ich finde, dass sein Geschichtenwerk völlig zu unrecht ignoriert wird, sein Schreiben völlig unnötigerweise ignoriert wird. Naja, nicht ignoriert. Aber eben unterbewertet ist.
Seine Geschichten haben besonderes Flair. Sie sind unterschwellig humorvoll, in einer Art und Weise, die einen heimlich schmunzeln lässt, die für ein kleines Gnicheln wie hinter vorgehaltener Hand geeignet sind. Seine Geschichtenuniversen sind eigenständig und doch erkennbar real … nein, realistisch.
Auch in »Dantes Bar« sind das wieder solche Geschichten. Es sind keine Bargeschichten, in denen die Bar als zentraler Handlungsort dient, aber sie hat immer was mit der Handlung zu tun – ebenso wie Dante, ihr Wirt –, sie wirkt wie ein Keim, an dem sich die Geschichte aufbaut. Irgendwo mitten drin sind Bar und Wirt immer erkennbar, aber das, worum es geht, ist viel mehr.
Zum Glück muss mich nicht interessieren, ob solche Bücher großen Erfolg haben, auch wenn ich ihn mir gerade für Peter Kiefers Werk wünschen würde. Zu seinem, meinem, unseren Pech gibt es für solche kleinen Geschichtenjuwelen keine Literaturpreise, bei denen sein Werk echte Chancen hätte – und sei es nur, einmal auf einer Nominierungsliste zu erscheinen. Es ist traurig.
Aber am Ende stelle ich mir gerne die Frage, wer denn eigentlich das Problem hat. Peter Kiefer nicht, der hat sein Buch. Ich auch nicht, ich habe auch sein Buch. Das echte Problem hat der Leser, der das Buch nicht kauft und nicht liest und deshalb genauso dumm sterben wird, wie seine Entscheidung, das Kiefersche Werk zu ignorieren, bodenlos dumm und dämlich ist. Und sein wird.