SharkeSpearNado

Ich schaue viele Programme aus dem Bereich der privaten Sender. Tele5 gehört eigentlich nicht dazu, was allerdings vorrangig daran liegt, dass sie zu viel Werbung und zu wenig Serien bringen. Ich bin kein Serienjunkie, aber ich habe so meine Vorlieben, die vorrangig von NITRO und SAT.1 Gold bedient werden.
Gut.
Zum Thema. Tele5 ist nicht nur bekannt für seine schlechten Filme und dafür, unter dem Label SchleFaZ eben die schlechtesten Filme aller Zeiten zu präsentieren. Das Portfolio dabei ist breit gefächert, aber es gehören auch diverse Horrorfilmserien dazu. Haihorrorfilmserien zum Beispiel. »Sharknado«. Und viele andere mit Haien. Haie sind wichtig.

Letztens tippte ich einen handschriftlich vorgelegten Text ab. Irgendein philosophisches Gedudel, nichts, das mich wirklich beeindruckte. Darin ging es unter anderem um Shakespeare …
Und da geschah es.
Ein Tippfehler …
Sharkespeare …
Ich entdecke ihn freilich sofort, aber er blieb hängen. Sharkespeare … Sharkespeare …
Das konnte nicht wahr sein. Und sofort ratterte das Kopfkino los …

William Sharkespeare muss ein Stück mit dem Titel „Haimlet“ geschrieben haben, und ich stelle mir als zentrale Szene einen Haifisch vor, der den Oberschenkel seines Widersachers im Maul hatte und mit gerade noch verständlicher Stimme orakelt: »Bein oder nicht Bein – das ist keine Frage!«

Und das geht mir nicht aus dem Kopf.

Der Neue: Die Erfüllung eines Traums in Gelb

Ja, ob man es glaubt oder nicht – dieses eher messingfarbene Fahrzeug ist laut Papieren gelb. Genauer: »gelb/gelb«.

Der Neue ist ein Rumäne, wenn man es genau nimmt (und so steht es auch in den Papieren): ein Dacia Dokker Stepway.

Die hinteren Schiebetüren sind eine feine Einrichtung, haben aber ein Problem: Gehen sie auf, verringert sich auf einem Supermarktparkplatz der Abstand zum nebenstehenden Fahrzeug so sehr, dass es für einen Einkaufswagen gerne mal zu eng wird …

Dass der Dokker eine geteilte Hecktür hat, war eines meiner Argumente für diese Wahl. Solche Hecktüren sind selten – meist findet man Heckklappen, die beim Parken in der Reihe großen Spaß machen können.

Besonders mit Hunden, wenn man beim Parken an einer seiner Lieblingsstrecke bei der Rückkehr feststellen muss, dass ein anderer Parker ganz offensichtlich die Bedeutung einer sichtbaren Hundebox nicht erkannt hat.
Die hier sichtbare Box befand sich nach der Anschaffung in einem – leider von einem rasenden Motorradfahrer zerstörten – Dacia Logan und fristete danach sein Dasein in unserem Skoda Roomster, in dem dann die Rückbank nicht zur Verfügung stand. Das Problem ist nun gelöst; der Roomster hat nun die alte Box aus dem Passat und seine Rückbank ist wieder nutzbar.

Wenn man sich an die neue Optik gewöhnt hat, fängt der Dokker schnell an, zu gefallen. Er ist sehr groß – steht er neben unserem Roomster, sieht der wie ein Kleinwagen aus. Das Fahrgefühl ist einwandfrei und interessanterweise verleitet sein großes Volumen – nicht nur außen, sondern vor allem innen – eher zum gemächlichen Fahren.

Das ist er jedenfalls, der Neue. Ein Dacia Dokker Stepway, 5 Jahre alt, 90.000 Kilometer auf dem Tacho, mit einem 1,5-Liter-Diesel und 95 Pferdestärken. Ein schönes Auto.
Und die Hunde mögen ihn auch. Nicht nur, weil sie die Box ja kennen – die Ladekante des Dokker ist sogar noch niedriger als beim Roomster, wodurch das Ein- und Aussteigen für die Hunde deutlich angenehmer und einfacher wird.

Der Alte: Wenn das Herz blutet

Gekauft habe ich ihn Ende 2012. Es war ein Leasingausläufer meines damaligen Arbeitgebers, hatte einen Hagelschaden (von dem man wissen musste, weil man ihn eigentlich nicht gesehen hat) und war deshalb im Verhältnis spottbillig. Dazu ein »Kredit« meines Arbeitgebers …
Der VW Passat mit einem 2-Liter-Bluemotion-Turbodiesel war ein feines Auto. Das Fahrvergnügen mit diesem ehemaligen Geschäftsführerwagen hat mir sehr geholfen, über das Verlusttrauma des Renault Laguna, den ich vorher fuhr, hinwegzukommen.
Und nun ist auch diese Ära zu Ende gegangen …

Nach nicht ganz 12 Jahren, in denen ich diesen VW Passat fahren durfte, ist diese Zeit Ende Mai zu Ende gegangen. Der TÜV hat sich geweigert, ihm eine neue  Plakette zu verleihen. Diverse Mängel – durchgerostete Kotflügel, ein kleines Problem mit den hinteren Bremsen, angeblich falsch eingestellte Scheinwerfer und eine vom TÜV-Prüfer zerstörte Frontscheibe – haben sich zu einem wirtschaftlichen Totalschaden kumuliert. Hinzu kamen noch Baustellen, die zwar TÜV-irrelevant waren, aber zusätzliche Kosten erzeugt hätten – so zum Beispiel eine neue Heckklappe für summasummarum 3000 Euro …

Seufz. Die vorderen Kotflügel waren in der Tat übel dran. Die Stellen, die man auf dem Foto sieht, sind wirklich durchgerostet. Es konnte mir niemand erklären, was die Fahrsicherheit in diesem Fall beeinträchtigt, aber der TÜV muss das ja auch nicht erklären.

Die Heckklappe … Sie hat sich übrigens inzwischen, wie ich heute erfuhr, als nicht durchgerostet erwiesen. Sie soll instandgesetzt werden.

Der Wagen steht jetzt noch in Winnert und wird wohl auch hier bleiben. Der neue Besitzer, der mir den Passat für 250 Euro abgekauft hat, will ihn herrichten. Denn eines ist sicher: Der gute 220.000 Kilometer gelaufene Turbodiesel ist nicht nur technisch einwandfrei, er ist nach zwei Softwareupdates auch durchaus sauber und mit einem Mixverbrauch von 4,8 Liter auf 100 Kilometer auch extrem sparsam. Ist die Karosserie hergerichtet und sind die übrigen Beanstandungen des TÜV behoben, dann wird der neue Besitzer sicher noch viel Vergnügen mit diesem Wagen haben, dessen Reparatur ich mir nicht leisten konnte und wollte.

Ich habe den Wagen heute Nachmittag noch einmal gesehen. Er steht im Ort in einer Garage, wurde schon um die rostigen Kotflügel, die Stoßstange vorne und die Heckpartie erleichtert, aber er hat immer noch den Charakter, den ich von ihm kenne. Unvergleichlich, unübersehbar. Mein Herz blutet noch ein wenig, aber es ist nach einigen Tagen schon besser geworden.


P.S.: Am Abend, als ich den Wagen abgegeben hatte, hat Schwiegermutter noch zum Essen eingeladen und meine Gattin hat eine kleine Trauerfeier arrangiert – mit einem Foto des Passat, einer Kerze und einer spontanen Ansprache, die auf jeder anderen Trauerfeier bestens angekommen wäre.

Achtundachtzig

Gestern wäre mein Papa 88 Jahre alt geworden. Ich habe überlegt, wann genau er Geburtstag hatte. Das war immer ein Hin und Her. Hitler hatte am … hm, wann? Ja, am 20. April. Papa am 21. April. Beides hatte nichts miteinander zu tun, aber es war immer irgendwie … hm, ein Anhaltspunkt. Mein Vater war ein in meiner Erinnerung unpolitischer Mensch. Ich kann mich nicht erinnern, jemals etwas von ihm gehört zu haben, das eine politische Einordnung zugelassen hätte. Das muss auch nicht sein. Aber wenn man sich den Geburtstag seines eigenen Vaters merkt, indem man sich an Hitlers Geburtstag erinnert, dann ist das … hm … merkwürdig. Unpassend? Ich weiß nicht.
Gestern jedenfalls wäre er 88 Jahre alt geworden. Wäre er nicht schon bald 30 Jahre lang tot. Heute erinnere ich mich nicht nur an seinen gestrigen achtundachtzigsten Geburtstag, sondern auch an seinen Todestag. Zu seinem dreiundzwanzigsten Todestag hatte ich schon einen Beitrag hier veröffentlicht. Das ist verdammte sieben Jahre her. Noch nicht, aber bald. Im November eben.

P.S.: Die Verbindung zwischen Hitlers Geburtstag und meinem Vater ist noch enger. Mein Vater hieß Horst. Horst Haitel (seinen zweiten Vornamen unterschlage ich mal). HH also – ich trage seinen alten Siegelring an der linken Hand. HH steht auch für … ihr wisst schon. Und die 88 bekommt man in den allermeisten Landkreisen Deutschlands nicht auf einem Autokennzeichen, weil die 88 für HH steht … ihr wisst Bescheid.

P.P.S.: Der zweite Vorname meines Vaters lautete Nikolaus. Lustig finden das nur Menschen, die keine Ahnung von der früheren Namensgebung in katholischen Familien haben.