Kranke Hunde

Am Freitag, den 08.12., war es mal wieder so weit. Frauchen meinte, Naomi und Susi sollten mal wieder ein wenig miteinander spielen … und weg waren sie. Das war im Grunde schon wieder auf dem Heimweg.

Am unteren Beginn der roten Linie begann auch die Live-Aufzeichnung der Tracker, hier zunächst der von Naomi. Sie liefen dann – immer hübsch gemeinsam – nach Norden, blieben auch immer zusammen, allerdings in einem Waldgebiet, in das man mit dem Auto nicht hineinkam, weil noch tiefer Schnee lag.

Susi dürfte wohl wieder der Auslöser gewesen sein. Die Ähnlichkeit der Routen zeigt, dass sie immer zusammen geblieben sind.

Und auf den Detailabbildungen sieht man, wie sie im Wald herumgelaufen sind – und einmal sogar über die Landstraße zwischen Winnert und Ostenfeld.

Schluss war dann am Punkt mit der 1. Laut Frauchen konnten beide nicht mehr. Was daran lag, dass Susi sich verletzt hatte. Weshalb wir gleich danach zum Tierarzt (= Punkt 2) gefahren sind.

Knapp zwei Stunden hat das gekostet. Das besondere Problem war, dass ich zunächst nicht von daheim aus prüfen konnte, wo die Hunde sich aufhielten (zur gekappten DSL-Leitung gibt es einen eigenen Beitrag hier). Also mit dem Handy ins Auto und los. Und weil die beiden Mädels ziemlich erratisch in der Gegend herumrannten, war einerseits mit dem Auto nicht heranzukommen – Schnee lag noch (und nicht zu wenig), wie erwähnt –, und auch zu Fuß gab es keine Chance, denn sie waren viel zu schnell.
Gleichzeitig zeigte sich einmal mehr, dass die Tractive-App (Tractive ist der Trackerhersteller) zwar nett gemeint, auf dem Handy aber totaler Mist ist. Smartphones sind hier sowieso grenzwertig – ständig drängelt sich irgendeine dämliche App in den Vordergrund, ebenso dämliche Werbung ist immer wichtiger als die eigentliche Anzeige. Und dann machte auch mein Akku schlapp – und fertig.
Frauchen hat sie dann gefunden und dank einer völlig ungeeigneten Beschreibung durfte ich dann noch sinnlos in der Gegend herumgurken, um mit dem letzten Prozent Akkuladung (an der Autostromversorgung) doch noch herauszufinden, wo der letzte Standort war.

Susi bekam dann zwei Tage lang die Vorderpfoten verbunden. Entsprechend angepisst war sie dann, mochte damit nicht laufen, nahm ihre Leckerlis nicht mehr wie sonst, verhielt sich insgesamt alles andere als normal. Gleichermaßen Naomi, obwohl die nur ein wenig humpelte – wenn ihr der Sinn danach stand.
Inzwischen sind die beiden Mädels wieder fit. Und verhalten sich normal.

Tyson war schuld

Tyson ist ein Boxer. Aus der Nachbarschaft. Reinrassig. Er ist wohl noch nicht sehr alt, ich weiß es nicht. Aber er ist das, was man gerne als Rüpel bezeichnet. Er ist stürmisch, seine Bremsen sind auch im Umgang mit Artgenossen nicht immer sehr gut. Er ist nicht böse, ganz im Gegenteil. Aber er ist halt stürmisch. Naomi mag das nicht. Susi hat mit ihm wohl weniger Probleme. Und gerade Susi lässt sich ja ungern eine Gelegenheit entgehen. Zum Beispiel, wenn Frauchen sie — wegen Tyson — von der Leine lässt, damit sie mit ihm … ähm, damit sie abhaut …

Nächster Tag, gleiches Spiel. Susi wieder voraus …

… und Naomi hinterher. Eigentlich langweilig.

Und wie gehabt stammt die rote Spur vom Live-Tracker.

Strawanzen

Nein, es ist kein Viech, keine Strawanze. Strawanzen ist ein süddeutscher Ausdruck für … hm … Rumtreiben, Stromern, Herumlaufen, Ausbüxen … Strawanzen halt. Und unsere beiden kleinen Weltmeisterinnen im Strawanzen waren wieder unterwegs. Mit Frauchen. Erst fast eingeschlafen, wie sie meinte, waren sie auf einmal unterwegs. (Die rot unterlegten Spuren zeigen an, welche Strecke sie mit „live“ geschaltetem Tracker zurückgelegt haben. Und am Beginn der geraden diagonalen Linie waren sie dann in meinem Wagen …)

Susi ist wie immer als Erste losgerannt …

… und Naomi hinterher!

Bemerkenswert ist immerhin, dass die beiden zusammen laufen — und das haben sie bislang immer gemacht. Susi vorneweg, Naomi hinterher. Klare Aufteilung der Zuständigkeiten :)

Sechspacktag

Ein Denglinist (das sind die Germanisten, die kein Deutsch mehr können) würde das vermutlich »Sixpackday« oder richtiger »Sixpack Day« nennen. Der war heute, ist es vielleicht noch. Bis zuletzt. Denn:
Beim Einkauf in Husum heute morgen. Vor mir ein Kerl. Sechs Mariacron. Sechs Chantré. Sechs Kisten Veltins (mit Blei; gibt’s Veltins überhaupt ohne?). Hinter mir ein Paar mit sechs Kartons Underberg.
Und ich hatte nur sechs Bananen.

So sieht das aus

So sah es Mitte Juni auf einem Weg Richtung Wildes Moor aus, den ich oft mit Naomi und Susi beim Gassigang frequentiere. Die Strecke ist gut zu gehen, und Mitte Juni zeigten die Wegesränder noch, wozu die Natur fähig ist, wenn man sie lässt. Hochgewachsenes Gras, verschiedene Pflanzen, ein buntes Durcheinander, wenn auch inzwischen nicht mehr mit blühenden Blumen, die Insekten anziehen würden. Es sind in erster Linie Gräser. Aber es ist Natur und es ist ein schöner Anblick.

Gut zweieinhalb Wochen ist der Bewuchs verschwunden. Niedergemäht.

Ich verstehe den Sinn dieses Unsinns nicht. Ginge es um die Erzeugung und Ernte von Heu, könnte man sich immerhin noch fragen, ob es nicht ertragreichere Flächen gäbe. Aber die niedergemähten Pflanzen bleiben einfach liegen und hinterlassen optisch einen beinahe verwahrlosten Eindruck. Und es hat einfach keinen Sinn. Der Weg kann bestenfalls als landschaftlicher Fahrweg eingestuft werden; allenfalls Autofahrer ohne Navi oder voll Ignoranz fahren hier entlang, denn irgendwann landen sie im Wilden Moor, und das war’s dann. Die Traktoren, die hier meist fahren, stören sich am Bewuchs am Wegesrand so oder so nicht — sie mangeln notfalls einfach alles platt, wie sie das immer tun — und auch für Fußgänger ist das kein Hindernis — ich kann das als Gassigänger ja beurteilen. Was neben dem unschönen Anblick bleibt, ist die Gewissheit, dass hier wieder irgendjemand ein stinkendes, lärmendes und an diesem Ort völlig überflüssiges Gefährt ausführen durfte, um Sinnloses zu tun.

Heckmeck: Wenn Arschgeigen ein Werkzeug benutzen

Die Hecken waren in einwandfreiem Zustand. Grün, dicht, ohne gelbe Blätter oder irgendwelche Lücken. Ein schöner Anblick. Aber Schönheit ist bekanntlich im Auge des Betrachters. Und Arschgeigen, die aus einer grünen, dichten, schönen Hecke so was machen, sind blind:

Und blöd.

Dummerweise macht die Natur keinen Unterschied. Sonst würde ich mir vielleicht mit Erfolg wünschen, dass solche Unholde zuerst am Sauerstoffmangel verrecken, wenn die letzten Grünpflanzen vernichtet worden sind.

(Man beachte übrigens auch den schön gelb zurechtgemähten Rasen — bzw. das, was davon übrig ist. Dergleichen Rasenflächen kann man hier zuhauf finden. Aber über die Mähdioten zu schreiben, ist Gegenstand eines anderen Beitrags.)

[Susi] Runde für Runde

Wenn Naomi ihren Schwimmtag hat, mache ich mit Susi Runden, die so groß wie möglich sind – damit sie Auslauf bekommt und ich auch mehr machen kann, als gemächlich spazierenzustehen, während die beiden Moize gemeinsam die Gegend zerschnüffeln.

Am 21.06. haben wir uns den Lehmsieker Wald vorgeknöpft, einmal mehr. Die Runde hat den Vorteil, auch an sonnigen Tagen sehr schattenreich zu sein. Am 21.06. war das Wetter gut, nicht zu warm, nicht zu windig. Und Susi war gut drauf. Sie rannte förmlich, und die Strecke – hier im Uhrzeigersinn gegangen –, für die ich mal leicht anderthalb Stunden veranschlagt hatte, schafften wir in einer Stunde und zehn Minuten.

Eine Woche später war Susi nicht so gut drauf, hatte ich jedenfalls den Eindruck: Sie war langsamer, schnüffelte häufiger als sonst. Und so kürzte ich die Strecke am westlichsten Punkt ab, indem wir nicht – wie eigentlich geplant – geradeaus weiter gingen – dann hätte die Strecke Ähnlichkeit mit der vom 21.06. gehabt –, sondern der zum Glück wenig befahrenen Asphaltstraße folgten und dann in den Wald zurückkehrten.

Aber auch diese Runde hatte ihren Charme und ihren Vorteil. Wir bekamen beide unsere Bewegung, und es war immer noch mehr, als wären Naomi und Susi gemeinsam unterwegs gewesen wären. Ich weiß die Gelegenheiten jedenfalls zu schätzen und zu genießen.

Gute Stunde Hunderunde

Naomi hatte wieder einen Schwimmtermin – es war also Zeit für eine Runde mit Susi, und schon um 09.30 Uhr ging es los, für eine gute Stunde. Eine Runde, die ich so noch nie gelaufen war: Norderweg, Hauptstraße und dann rechts weg an den Windrädern vorbei in die Pampa.

Aus unerfindlichen Gründen hat der Tracker auf dem letzten Stück keine Signale mehr von sich gegeben, sodass es so aussieht, als hätte ich Susi mitten im Gelände zurückgelassen. Was ich natürlich niemals tun würde …

Laufen, laufen

Susi war fleißig heute. Den nördlichen Teil der Strecke hat morgens Frauchen mit Susi und Naomi zurückgelegt. Der Zipfel ganz im Norden repräsentiert ein Zusammentreffen mit Meta, einer jungen Labradorhündin, und ihrem Frauchen, worauf noch eine Zusatzstrecke zugefügt wurde.
Den südlichen Teil habe ich mit Susi alleine absolviert.

Das Wetter war günstig. Bedeckter Himmel, mit 12, 13 Grad nicht zu warm, leichter Wind, ansonsten trocken. Naomi war zum Schwimmen in Ramstedt, und diese Gelegenheiten nutze ich gerne für lange Gänge allein mit Susi. Denn so viel sie schnüffelt, wenn Naomi dabei ist, und gemeinsam mit ihr den Gassigang zum Gassistand :) macht, so gerne läuft sie, wenn sie allein mit mir unterwegs ist. Und wir haben das einmal mehr leidlich ausgenutzt.
Die Strecke durchs Wilde Moor — so heißt das Gebiet — hat viele Vorteile. Kein Autoverkehr, kein Lärm, nur einige Rinder auf Weiden, ansonsten Vogelgeräusche, in der Ferne ein Kuckuck. Eine schöne Landschaft, in der Ferne die Biogasanlage vom Lehmsiek, in der anderen Richtung der Mobilfunkturm Richtung Bremhöft, ansonsten Grün, Grün, Grün.
Der Gassigang hat sich gelohnt. Mein Blutzuckerspiegel lag perfekt im grünen Bereich, ich habe meine Beine gespürt, war moderat erhitzt — und glücklich über einen tollen Gassigang mit einem tollen Hund.

Pflanzenliebe

Hier vor unserem Haus steht auch eine Hydrangea. Eine zweifarbige. Oder besser: zwei einfarbige. Leider blühen sie nicht gleichzeitig. Und leider hat meine Frau vor, sie kappen zu lassen. Angeblich tut das Pflanzen gut, sie wachsen dann besser. Dass sie dabei scheiße aussehen, bis sie nachgewachsen sind, ist zweitrangig, wie es scheint …
Vielleicht sollte ich meiner Frau den aktuellen Roman einer meiner Lieblingsschriftstellerinnen zu lesen geben. In Gabriele Behrends neuem Werk »Im Schatten der Hydrangea« spielt die Pflanze eine entscheidende Rolle, wenn der Therapeut, beseelt von eigenen und nicht ganz positiv einzustufenden Absichten, versucht, der Patientin, die nach einem gescheiterten Selbstmordversuch im Wachkoma liegt, die Rückkehr in die wirkliche Welt nahezubringen. Ich bin nicht sicher, ob das zur Rettung der Hydrangea vor unserem Haus beitragen kann — in Gabrieles Roman indes gelingt die Rettung letztlich, allerdings ein wenig anders, als man während der anfänglichen Lektüre erwarten mag. Das ist ja auch gut so — und vielleicht wehrt sich unsere Hydrangea ja auch — in Gabrieles Roman tut sie es nicht, muss sie auch nicht, das ist nicht ihre Aufgabe. Und Aufgabe unserer eigenen Hydrangea ist es wohl nicht, sich kappen zu lassen. Behaupte ich.

Behrend, Gabriele, IM SCHATTEN DER HYDRANGEA