Ein Sammlerstück ist aufgetaucht

Thomas Franke
MUNDUS PARALLELUS
Die Akademie der Wissenschaftler nach der Planetesimalen Phaetonischen Katastrophe
Holzstichcollagen als Ergebnisse parallelweltlicher Beobachtungen durch Thomas Franke
Katalog zur Ausstellung in der Petrus-Apotheke, Köln, vom 16.10.–06.12.2010
Holos Verlag, Bonn, 2010, 48 Seiten, Rückenstichbroschüre (DIN A4)
ISBN 978 3 86097 632 6 – EUR 15,00 (DE)

Ein kleinerer (Rest-) Bestand des Ausstellungskatalogs ist aus den Tiefen geheimnisvoller Archivstandorte an das Licht der Welt emporgestiegen …
Der Katalog enthält Textbeiträge von Thomas Franke (Selbstporträt), Wolfgang Jeschke, Jutta Reucher & Jutta Baden sowie René Moreau (in einem Gespräch mit Thomas Franke).
Wesentlicher Inhalt jedoch sind Thomas Frankes Bildtafeln, als da wären: solche aus den Zyklen »Die Wissenschaftler«, »Ein-Mond / Zeitmaschine« und »Zeitmaschine« sowie zur bibliophilen Ausgabe der Novelle »Northern Gothic« von Nick Mamaras; dazu das »Arche-Opteryx-Ritual«, »Begegnung mit einem Marsianer« und »Menschlich erschienend«.
Der DIN-A4-formatige Band ist durchgehend farbig gedruckt. Der Band kann im p.machinery-Buchladen bestellt werden: www.booklooker.de/pmachinery.

Und wer ist wieder schuld?

Genau. Der Weigand. Der kennt Cornelia Morper schon lange Zeit. Und er wusste von ihr über ihr Buch zu dem japanischen Künstler Katsushika Hokusai und welche Rolle er und sein Werk für Philipp Franz von Siebold spielte, einen Arzt, der in Japan wirkte und einerseits dafür sorgte, dass westeuropäische Einflüsse nach Japan gelangen konnten, wie er auch erreichte, dass der Westen mehr über Japan erfuhr, als das, was durch die lange Isolation des Landes gegenüber dem Westen bedingt nur ab und zu mal durchsickern konnte.
Der Weigand. Der hat auch gewusst, dass ich mich mit Ikebana, der japanischen Blumenkunst, beschäftigt habe. Klar, Ikebana war das Thema meines ersten Buches, der Beginn meines Verlages. Und Ikebana war dafür verantwortlich, dass mich die japanische Kultur nicht total in ihren Bann gezogen hat, aber auf mich eine durchaus Interesse hervorrufende Wirkung hat.
Langer Rede kurzer Sinn: Dem Weigand fiel es leicht, mich von diesem Buch zu überzeugen. Japan passt mir in den Kram. Bildkünstler passen mir auch in den Kram. Hokusais »große Welle vor Kanagawa« kenne ich natürlich auch schon lange (es dürfte sich dabei um das Bild eines japanischen Künstlers handeln, das von allen Bildern solchen Ursprungs am verbreitetsten ist).
Gut. Ich habe das Buch also gemacht. Es hat Spaß gemacht. Es hat mich neue Dinge über Japan, japanische Kunst und japanische Geschichte gelehrt. Und ich hoffe – nicht zuletzt für die Autorin, die sich über so manche Schwierigkeiten im Kontakt mit der sogenannten wissenschaftlichen Welt ärgern durfte und vermutlich immer noch darf –, dass das Buch ein Erfolg wird, der meinen Ikebana-Büchern im Vergleich angemessen ist.
Aber schuld ist der Weigand.
Echt jetzt.

Morper, Cornelia, HOKUSAI UND SIEBOLD

Das ist doch präsentabel

Ich erwähnte — hier –, dass Heribert Kurths »SOUNDCASE« auch im Dürener Plattenladen Sammy-Records mindestens zur Ansicht ausliegt. Kürzlich bekam ich ein Foto von dem Laden zugeschickt, das ich der Gemeinschaft interessierter Blogbesucher nicht vorenthalten möchte:

Praktischerweise lassen sich dem Foto gleich auch die einschlägigen Kontaktdaten entnehmen. Die Adresse ist die Oberstraße 36 in 52349 Düren.

Kurth, Heribert & Friends, SOUNDCASE. The Playlist Book

Verschüttgut

Ich bin natürlich nicht perfekt. Ganz sicher nicht. (Auch wenn es mindestens einen Menschen gibt, der mir das unterstellt, und wenn es nur ist, um mich zum Lachen zu bringen.) Und so kommt es immer wieder vor, dass Buchprojekte längere Zeit auf meinem Server liegen, bevor sie dann realisiert werden. Bisweilen kann man sogar behaupten, das eine oder andere Projekt ist praktisch verschütt gegangen.
Der kleine Bildband — in meinem Lieblingsquadratformat 210 x 210 mm und einem Hardcoverumschlag — war so ein Projekt. Durch Zufall entdeckte ich es in seinem Verzeichnis wieder, fragte Marianne Labisch, ob oder ob nicht, und dann war es ratzfatz fertiggestellt. Nun gilt es jedoch zu warten, denn der Schaltungsdienst Lange, meine Haus- und Hofdruckerei, kann sich derzeit über mangelnde Auslastung nicht beklagen, hat zudem nur einen Buchbinder und der auch noch Urlaub … Aber Anfang Juni ist es so weit. Vorbestellungen werden selbstredend bereits entgegengenommen.

Labisch, Marianne, LAND SCHAFFT BILD

Nasenoriginale im Angebot

Gabriele Behrend, heißgeliebte Autorin meines Verlages, hat sich etwas Besonderes einfallen lassen: Zusätzlich zu jedem gekauften Exemplar ihres Kompendiums »Na|sen|gno|mo|no|mie [sing., fem.] 1.0« (vulgo: »Die Nasengnomonie 1.0«) vergibt sie – natürlich nur, solange der Vorrat reicht – die Originalzeichnungen (handcoloriert und signiert) aus dem Buch. Diese Zeichnungen sind natürlich Unikate und man bekommt sie, wenn man das Buch direkt – und nur direkt – bei Gabriele bestellt. Details zum Vorgehen und Abbildungen der Originale finden sich hier.

Das Angebot sollte man sich nicht entgehen lassen. Nicht nur, dass das Buch ausgesprochen knuffig ist – und förmlich danach schreit, verschenkt zu werden –, auch die Grafiken von Gabriele Behrend sind als Unikate eines Tages vielleicht sehr wertvoll.
(Ich selbst habe eine entsprechende Erfahrung gemacht, als ich aus Platzgründen [an der Wand] Originalgrafiken, die ich von Grafikern in den 1980ern kaufte, weiterverkauft habe. Reich wird man nicht, aber es finden auch bei Fangrafikern erkennbare und mitunter deutliche Wertsteigerungen statt.)

Behrend, Gabriele, Na|sen|gno|mo|no|mie [sing., fem.] 1.0

IKEBANA baut BRÜCKEN

Ikebana auf der Bundesgartenschau zu Erfurt 2021

Ayako Graefes »Ikebana – Geist und Schönheit japanischer Blumenkunst« war und ist das erste Buch meines Verlags, und es ist nach wie vor die Nummer 1 bei Umsatz und Absatz in der p.machinery. Deshalb ist es mir ein Vergnügen, auf eine Veranstaltung zum Thema hinzuweisen, auf eine japanische Blumenkunstausstellung, die unter dem Titel »IKEBANA baut BRÜCKEN« im Rahmen der Bundesgartenschau 2021 in Erfurt stattfinden wird. Näheres ist dem im Folgenden abgebildeten Flyer zu entnehmen.

12 Nudeln für Malta

Sie mag Malta. Naja, das ist untertrieben. Wer weit über sechzig Mal die kleine Inselrepublik südlich von Sizilien besucht hat, ist süchtig nach Malta. Aber sie mag Malta. Sie mag auch Nudeln. Und sie mag Malen. Und da sie auch noch über ein gerüttelt Maß an Humor verfügt, haben wir gemeinsam ein lustiges Buch mit lustigen Bildern und zwölf einfachen Nudelrezepten mit maltesischem Flair gemacht. Und es gibt keinen Grund, sich vor allzu fremdartiger Küche zu fürchten – immerhin essen wir Deutsche auch Chinesisches, Indisches, Thailändisches und sogar Fastfood aus den USA. Die maltesische Küche ist mediterran, mit erkennbaren Einflüssen aus Italien und – wenigstens was das Frühstück angeht – Großbritannien, dazu ein Hauch Arabien. Aber die Nudelgerichte als solche stellen eine wunderbare Basis dar, auch dem letzten Deutschen, der keine mediterrane Küche kennt, den Geschmack der Inseln nahezubringen.

Anke Jablinski ist die Autorin des kleinen Buches – und sie hat auch die Malereien zu den Nudelgerichten abgeliefert. Eine kleine, feine Sache, die sich auch ausgezeichnet als Geschenk eignet.

Jablinski, Anke, MALTA-NUDEL. Zwölf einfache Gerichte

Das Buch zeigt auch noch etwas ganz anderes. Denn das System in Deutschland, das sich Selfpublisher zunutze machen und das auch von Verlagen – wie dem meinen – genutzt wird, ist nicht perfekt, ganz im Gegenteil. Denn dieses simple Hardcover, 210 x 210 mm groß, mit nur 44 Seiten Umfang, lässt sich im Print-on-Demand-Verfahren nicht auf den Markt bringen.
PoD nutze ich, um meine Bücher über Internetbuchhändler wie Amazon, Thalia, Hugendubel etc. verfügbar zu machen. Auch erlaubt Bookwire, der Partner, den ich nutze, die Verfügbarkeit der Bücher im Barsortiment, dem Großhandel (mit dem ich direkt nichts zu tun haben möchte, weil ich mir das schon finanziell nicht leisten kann).
Aber siehe da, über Bookwire geht das mit diesem Büchlein nicht. Bookwire hat für Hardcover nur einen Partner – immerhin, denn im PoD-Bereich ist das extrem selten. Der Partner ist der Barsortimenter Umbreit gemeinsam mit der Großdruckerei CPI, die hier im nordfriesischen Leck zu finden ist. Und die können Hardcover erst ab einem Umfang von 100 Seiten (bei geradem Buchrücken; ist er rund, sind es sogar mindestens 200 Seiten).
Und so wird das kleine Buch mit dem großen Format, aber dem geringen Umfang nur beim Verlag, beim gut sortierten und der Nutzung des VLB fähigen Buchhandel und bei Amazon im Marketplace (mit den hinlänglich bekannten 3 Euro Aufschlag) zu bekommen sein.
Schade. Aber nicht zu ändern.

Widerstand ist zwecklos

Es gibt scheinbar keinen Zusammenhang zwischen diesem Werbeslogan für Sheba-Katzenfutter und den Bilderbüchern von Gabriele Behrend, die ich verlege. Oder vielleicht doch. Auch bei Gabis Büchern ist irgendwie jeder Widerstand zwecklos. Jedenfalls bei den Bilderbüchern.
Die Zielgruppe ist irgendwie unklar. Die Inhalte laufen nicht immer rund, wenn man dem einen oder anderen Kritiker glaubt (aber er glaubt denen schon?). Irgendeinen Meckerpunkt findet irgendjemand immer. Das liegt daran, dass dieser Irgendjemand Gabi nicht kennt.
Ich kenne sie hinreichend gut, um nicht nur ihre SF-Geschichten zu veröffentlichen, sondern eben auch diese Bilderbücher. Ich finde sie knuffig, die Texte nudelig, sie in die Hand zu nehmen, hat etwas Nettes, Samtiges, etwas Anrührendes. Es mag sein, dass die Bilderbücher nur vermeintlich auch Kinderbücher sind. Vielleicht sind sie es wirklich nicht. Aber das erscheint mir irgendwie … unerheblich.

Ich bin Kleinverleger. Ich kann es mir leisten, Dinge zu tun, die ich tun möchte. Ich kann es mir leisten, Bücher zu veröffentlichen, weil sie mir gefallen. Wenn anderen Menschen solche Bücher nicht gefallen, sollten diese Menschen sich vielleicht mal Gedanken machen, warum ihnen so viele Dinge nicht gefallen – und warum es so wenige Dinge gibt, die sie mögen. Einfach so.
Ich jedenfalls weiß, was ich mag. Gabis Bücher zum Beispiel.