Erinnerung an Susanne

Es war eine schöne Idee von Marianne Labisch, der Erinnerung an Susanne Haberland anlässlich ihres fünften Todestages am 1. April 2021 ein Buch zu widmen. Ein Steampunk-Buch. Und nicht nur eine Anthologie, sondern einen Roman. Ein Episodenroman. Das hat sich so ergeben, und das ist ein wunderschönes Buch geworden, das der Erinnerung an Susanne und ihr eigenes Werk mehr als angemessen ist.

Susanne Haberland war ein liebenswerter Mensch. Ich kannte sie eigentlich nur durch unsere E-Mail-Kommunikation, und selbst da … Wer sie besser kannte, das war Marianne Labisch, und an dieser Stelle erlaube ich mir deshalb, Mariannes Vorwort aus diesem Buch, aus »Die Fahrt der Steampunk Queen« abzubilden:

Labisch, Marianne & Scherm, Gerd, DIE FAHRT DER STEAMPUNK QUEEN

Gestern 19/3

  • 1 Angebot für 1 Lektorat eines Thrillers (oder so) abgegeben. Sieht gut aus, ist aber noch nicht spruchreif.
  • 1 weiterer Tag mit Arbeiten am Naturwanderreisedingsbumsführer. InDesign-Vorlagen für Eigenbau vermessen. (Mit InDesign will ich nicht arbeiten. Ich nehme ja auch keinen Rolls Royce zum Rasenmähen. Der Publisher kann einfach mehr. Und schneller.)
  • 1 letzte Runde Arbeit an Gabi Behrends »Liebesmaschine«. Steht.
  • 1 Runde Vorbereitungen für »Humanoid 2.0«, eine erweiterte und neu überarbeitete Neuausgabe des 2013er Titels.
  • 1 Korrektureneingabe, 2 neue Buchblöcke, 1 Prüfung des Andrucks, 1 Druckfreigabe, 1 Datenaustausch bei Bookwire, alles für »Die Reise der Steampunk Queen«, ein Episodenroman anlässlich des 5. Todestages von Susanne Haberland.
  • 1 Abend mit Bernhard Kempens »Darling«. Und fertig.

Nervenaufreibende Qualität mit Dampf

Wer Detlef Klewer kennt, dem muss ich eigentlich über seine neueste Anthologie »NECROSTEAM« nicht viel erzählen. Einmal mehr hat der Mann mit dem Talent, gute Storysammlungen zusammenzustellen und mit seinen wundervollen Bildern zu krönen, zugeschlagen und sich mitsamt seinen schriftstellernden Mitstreitern der Kombination aus lovecraftschen Universen mit Alten Göttern und düsteren Mythen und dem Steampunk gewidmet. Und das Ergebnis kann sich sehen … nein, lesen lassen. Finde ich. Und das sagt jemand, dem weder lovecraftsche Universen noch Steampunk wirklich etwas geben. Hier durfte ich beim Buchmachen eine Ausnahme machen.

Klewer, Detlef (Hrsg.), NECROSTEAM

Cthulhupunk nennt Detlef das Genre dieses Buches. Nun gut. Man kann sich über das ganze Gepunke in den mehr oder minder fantastischen Genres ­– Liebespunk oder Arztpunk gibt es wohl noch nicht … – sicherlich streiten, und ich lehne sie eigentlich auch ab. Bei dieser Geschichtensammlung ist die Einordnung möglicherweise ganz hilfreich. Immerhin ist Cthulhu namentlich womöglich ein Zugpferdchen.

Fleißaufgaben

Fleißaufgaben gehören zu meinem Leben. Die ANDROMEDA NACHRICHTEN des SFCD sind in der Hinsicht eines meiner Lieblingsobjekte, und ein weiteres Mal ist eine neue Ausgabe in der Produktion:

ANDROMEDA NACHRICHTEN 258
SFCD e.V., Murnau, Juli 2017, 96 Seiten A4, EUR 8,00. Bezug: SFCD-Archiv, archiv[at]sfcd.eu

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Da ist ein Banner an der Wand

Es gibt viele Bibliotheken in der Welt, angefangen von den großen Nationalbibliotheken (wie der Deutschen in Frankfurt und Leipzig, der Library of Congress in Washington und vielen anderen) bis hin zu spezialisierten Bibliotheken wie der Phantastischen Bibliothek in Wetzlar und – der Villa Fantastica in Wien.

Dieser Bibliothek bin ich aus verschiedenen Gründen zugetan. Zum einen bin ich aktives SFCD-Mitglied, und der SFCD e.V. unterstützt nach seinen Möglichkeiten alle Projekte, die wiederum der Unterstützung der fantastischen Literatur dienlich sind. Zum anderen bin ich Verleger (mit dem Verlag p.machinery) fantastischer Buchreihen und ich gönne mir den Luxus, die Villa Fantastica mit jeweils zwei (selbst erwählten) »Pflichtstücken« zu bedienen (wie es die Deutsche Nationalbibliothek und die für meinen Verlag zuständige Bayerische Staatsbibliothek von Gesetzes wegen verlangen). Und wenn sich Gelegenheiten bieten, noch mehr für die Villa F. zu tun, dann bin ich dem nicht abgeneigt.

Vor geraumer Weile kam Helmuth W. Mommers auf mich zu, ob ich der Villa ein Grafikmotiv für ein Banner beschaffen könnte, das man an der Straße aufspannen wollte, um mehr Aufmerksamkeit zu erregen. Kein Problem, das wusste ich, und natürlich wusste ich auch, dass mein Haus-, Hof- und Lieblingsgrafiker Lothar Bauer mit von der Partie sein würde. Et voilà – das ist das Ergebnis:

Das Bild gibt es auch in größer – und in ganz groß.

Bis mich das Foto erreichte, hat es ein wenig gedauert – die Villa-F.-Mitarbeiter haben sicherlich einiges zu tun. Aber es ist mir dauerhaft eine Ehre, geholfen haben zu dürfen. Das Bild stammt, wie gesagt, von Lothar Bauer; die Titelei habe ich aufgebracht, und das Banner selbst haben die Villa-F.-Mitstreiter selbst herstellen lassen.

Und denk ich an Nina Hagen –

dann denk ich auch an Frank Sinatra. Ninas Interpretationen einiger Songs, die eigentlich vor allem von Frank S. bekannt sind, haben mich schon vor vielen Jahren erfreut und begeistert. Doch das ist hier gar nicht das Thema. Denn hier geht es nur um ein in diesen Tagen neu erscheinendes Buch mit dem Titel »THE END«, herausgegeben von Felix Woitkowski, veröffentlicht als Band 9 der Reihe »Außer der Reihe«. Details zum Buch an sich finden sich auf der Buchseite, ein paar weitere Worte auf der Startseite des Verlagswebauftritts. Und neben der Ankündigung hier, gibt es morgen noch eine Geschichte zur Entstehung des Buches.

Felix Woitkowski et al.
THE END
Elf Schlusskapitel ungeschriebener Romane
Außer der Reihe 9
p.machinery, Murnau, September 2013, 196 Seiten, Taschenbuch
ISBN 978 3 942533 74 4 – EUR 8,90 (DE)

Noch einmal gut nachgeschenkt

Mark Hodder
DER KURIOSE FALL DES SPRING HEELED JACK
(The strange affair of Spring Heeled Jack, 2010)
Bastei Lübbe, Köln, März 2013, a. d. Engl.: Kristina Koblischke, Klappbroschur, 527 Seiten, ISBN 978 3 404 20699 5

VORBEMERKUNG

Nach der absolut beeindruckenden Lektüre von Chuck Wendigs »Blackbirds« hatte ich ein wenig Zweifel, ob das nächste Buch mich nicht wieder in den Keller des Geschmacks schießen würde. Aber ich sorgte mich völlig umsonst.

(Hinweis: In dieser Rezension besteht möglicherweise Spoilergefahr.)

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Abschluss mit Fragezeichen

Jay Lake
DIE RÄDER DER ZEIT
(Pinion, 2010)
Bastei Lübbe, Köln, April 2013, aus dem Amerikanischen: Marcel Bülles, Taschenbuch, 542 Seiten, ISBN 978 3 404 20685 8

VORBEMERKUNG
Ich war irritiert. Ich brauchte fast zweihundert Seiten, um bei diesem dritten Band der Lakeschen Steampunk-Trilogie den Eindruck zu haben, zu wissen, worum es ging. Die Lektüre des zweiten Bandes lag noch nicht allzu lange zurück – Dezember 2012. Und dennoch vermisste ich Erinnerungen an viele Details, teils auch an grundsätzliche Entwicklungen, die in diesem zweiten Band »Die Räder des Lebens« geschildert waren. Seltsam.

Ob das an dem Buch gelegen haben mochte? Oder einfach nur daran, dass ich doch sehr viel lese.

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Drei in einem

Jay Lake
DIE RÄDER DES LEBENS
(Escapement, 2008)
Übersetzung a. d. Amerikanischen: Marcel Bülles, Bastei Lübbe, Bergisch Gladbach, 2012, Taschenbuch, 559 Seiten, ISBN 978 3 404 20664 3

VORBEMERKUNG
Steampunk. Neue Fantasy? Oder neue Science Fiction? Oliver Graute ersuchte in MAGIRA 2012, der Frage auf die Spur zu kommen. Für mich ist der Fall klar. Steampunk ist beides. Ist Fantastik. Ist – wie in diesem Fall – fantastisch.

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